Das von Prof. Max Paschke und Dr. Eugen Peetz 1934 entwickelte Verfahren, das die Alleinverhüttung der kieselsäurehaltigen Erze möglich machte, die Autarkiebestrebungen des Deutschen Reiches - es sollten mindestens 50 % des Erzbedarfes aus inländischer Förderung gedeckt werden - und der hohe Bedarf der Wirtschaft an Stahl ließen die reichen Eisenerzvorkommen im Untergrund von Salzgitter für eine großindustrielle Nutzung wieder interessant werden und es kam am 15. Juli 1937 zur Gründung der „Reichswerke Aktiengesellschaft für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring““. Es wurde zeitgleich mit dem Bau des Hüttenwerkes im Raum Watenstedt - Hallendorf und dem großangelegten Aufschluss der Erzvorkommen begonnen. Alle bisherigen Eigentümer von Erzfeldern mussten ihren Besitz gegen Anteile (ohne Stimmrecht) an die neue Reichswerke AG abgeben, die so in Salzgitter einen Felderbesitz von 146,69 Quadratkilometer übernahm. Das Bergbaurevier reichte von Lichtenberg und Altenhagen im Norden bis Ringelheim und Hohenrode im Süden sowie Flachstöckheim und Ohlendorf im Osten.
Es gingen die bereits im Bau befindlichen Schächte Bartelszeche, Worthlah, Galberg und Gitter von den Vereinigten Stahlwerken, die Tagebaue Hannoversche Treue und Bergmannstrost von der Ilseder Hütte und die Grube Finkenkuhle von der VESTAG in den Besitz der Reichswerke über. Der Ausbau wurde unverzüglich weiter vorangetrieben und mit dem Bau neuer Bergwerke begonnen. Die Planungen sahen zunächst fünf Bergwerke vor, die aus 21 Schächten, einschließlich Hilfs- und Wetterschächten und drei Großtagebaue bestehen sollten. An der Westflanke des Salzgitter-Höhenzuges entstand das Erzbergwerk Haverlahwiese mit Schachtbetrieb und dem größtem Tagebau (Länge: 3 km, Tiefe: 100 m) seiner Zeit im Deutschen Reich. Auf der Ostseite des Höhenzuges wurde der Bau des Erzbergwerkes Hannoversche Treue (Tage- und Tiefbau) fortgeführt, der Tage- und Tiefbau Finkenkuhle weiter ausgebaut und mit Georg ein weiterer Schacht abgeteuft. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden bereits rund zehn Prozent aller im Deutschen Reich abgebauten Erze im Salzgittergebiet gefördert - allein in den drei Tagebauen betrug die tägliche Fördermenge 2.000 Tonnen. Bis September 1939 wurde das abgebaute Erz vor allem an die Hütten an Rhein und Ruhr geliefert. Mit Fertigstellung des ersten Hochofens im Oktober 1939 konnte das Erz direkt vor Ort verhüttet werden.
Der Neuanfang nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war für den Salzgitteraner Erzbergbau nicht leicht. Im November 1945 nahm der Tagebau Haverlahwiese als erste Grube der neuen Salzgitter Erzbergbau G.M.B.H. unter treuhänderischer Verwaltung der Alliierten die Förderung wieder auf. 1946 folgten die Tage- und Tiefbaue Hannoversche Treue, Finkenkuhle und Worthlah. Als letzter Schacht ging Georg 1948 wieder in Förderung.
In der Hochkonjunktur gewannen die Bergwerke in Salzgitter, mit rund 6.200 Beschäftigten (Stand 1957) 5,2 Millionen Tonnen Eisenerz im Jahr (Stand 1959). Anfang der 1960er Jahre begann schleichend die Krise des Bergbaus in Salzgitter. Die westdeutschen Hütten, aber auch die Salzgitter AG, nahmen aufgrund der kostengünstigeren Erzimporte immer weniger heimisches Erz ab. Grube für Grube wurde geschlossen. 1976 kam es zur Auflösung der Erzbergbau Salzgitter AG. Durch ein Forschungsvorhaben mit Unterstützung des Bundes konnte Haverlahwiese als Regiebetrieb der Peine-Salzgitter AG im verringerten Umfang weiter betrieben werden. Am 30. Juni 1982 wurde auch diese letzte noch fördernde Eisenerzgrube in Salzgitter geschlossen.
Bis 1975 wurden insgesamt 172,17 Millionen Tonnen Unterkreide-Eisenerz gefördert, davon 136,37 Millionen Tonnen aus den Bergwerken in Salzgitter. Damit war die Förderung dieser Unterkreide-Erze die Bedeutendste in Deutschland.
Unter den Eisenbergwerken in Salzgitter nimmt die Grube Konrad bis heute in mehrerer Hinsicht eine Sonderstellung ein. Sie wurde erst in den Jahren 1958 - 62 errichtet und ist mit Teufen zwischen 900 und 1.300 Metern zugleich die Tiefste. Bei den hier abgebauten Erzen, die erst bei Erkundungsbohrungen nach Erdöl Anfang der 1930er Jahre entdeckt wurden, handelt es sich um Korallenoolith-Eisenerz aus dem Oberjura (Malm). Die Förderung wurde auch hier 1976 eingestellt. Das Bergwerk wird aber nach wie vor funktionsfähig gehalten und seit 2007 zum Endlager für maximal 303.000 m³ radioaktiver Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung umgebaut.